Italien - mehrfacher Fußballweltmeister
sowie Weltmeister der Gefühle,
des Temperamentes und
der unterschiedlichsten Volksgruppen

© Jacques Lupus

Wenn ich an Italien denke, denke ich sofort an die Toskana, an Kalabrien, Sizilien, aber
schließlich auch an Südtirol, das sich in einem langen Freiheitskampf seine Autonomie erhielt,
um typisch leben zu können.

Bei einem Besuch in Südtirol erzählte uns der Wirt einer kleinen Pension, dass er sein Volk
mit den sechzehn Millionen Bürgern der ehemaligen DDR vergleicht, das sich einem
globalen Ganzen unterwerfen muss.
So richtig konnte ich ihm zwar nicht folgen, aber ansatzweise vermute ich, dass er damit wohl eine gewisse Unterwerfung meinte, die sich Menschen in einer jahrhundert alten Geschichte immer wieder stellen müssen.

In einem Buch lass ich einmal folgende Sätze!

" ...wir können nicht verkennen, dass wir lediglich unter Gewalt leben.
Das ist desto einschneidender, da es von denen kommt, die wir zu Hilfe riefen und die uns jetzt, nachdem sie jene
bewältigen geholfen, wie einen besiegten Stamm behandeln, indem sie die wichtigsten Einrichtungen,
ohne uns zu fragen, hier über den Haufen werfen und andere dafür nach Gutdünken oktroyieren.

Obenan ihr schlechtes Strafgesetzbuch, worin eine Reihe von Paragraphen
( längst der juristischen wie der Moralkritik verfallen ) ehrlichen Leuten gefährlicher sind als den Spitzbuben,
die sie angeblich treffen sollen.

Obwohl Deutschland, sowohl wegen der Art, wie sie das Land gewonnen, als auch, weil wir zum geistigen Leben
der Nation ein so großes Kontingent gestellt wie nur irgendein Teil von Deutschland, alle Ursachen zu bescheidenem
Auftreten bei uns hat, so kommt doch jeder Kerl von dort mit der Miene des kleinen persönlichen Eroberers,
und als müsse er uns die höhere Weisheit bringen ...

Die unglaubliche naive Rohheit dieser Leute vertieft die Furcht des Hasses, die Deutschlands Vorfahren
tief in die Stirn der Schleßwig-Holsteiner eingegraben! Auf diese Weise einigt man Deutschland nicht."


Erst in den letzten Sätzen merkte ich als Ostdeutscher, wie alt diese Worte waren und wie aktuell
diese Worte noch heute sind.

Die Geschichte wird es richten, wie sie es so oft gerichtet hat!

Ich hatte deshalb gar keine Probleme, meinen Sinnen freien Lauf zu lassen.
Diesmal aber habe ich mich für ein Fischgericht entschieden, dass ich hiermit vorstellen will.

Guten Appetit!

 

Bouillabaisse
1 kg verschiedene Mittelmeerfische,
z.B. Rotbarbe, Rascasse, Kabeljau, Seeteufel,
Seelachs, Sardinen, Seehecht, 250 g Crevetten
2 Fleischtomaten
1 Zwiebel, 1 Karotte, 1 Lauch,
1 Stengel Stangensellerie, 1 Fenchel, 1 Peperoni ,
Weißwein, Olivenöl
Rosmarin, Thymian, Lorbeerblätter,
ein Stück Orangenschale (binden)
wenig Cayennepfeffer
1/2 g Safran
0,5 l Fischfond,
1-2 Eßlöffel Pernod oder Nolly Prat,
Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Die Fische in beliebig große Stücke schneiden, kleine Fische ganz lassen.
Das Gemüse waschen, schälen und in Stücke oder Scheiben schneiden. Den Fisch mit den Zwiebeln in einer hohen Pfanne in Öl (Olivenöl) glasig dünsten. Fisch aus der Pfanne nehmen und anschließend das Gemüse dünsten. Die Gewürze zugeben und kurz mitdünsten. Mit Weißwein ablöschen, mit dem Fischfond und 0,5 l Wasser auffüllen. Zehn Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. Tomaten (abziehen) schneiden, entkernen und beifügen. Anschließend die Fische und die Crevetten in die leicht kochende Flüssigkeit geben. Zehn bis 15 Minuten ziehen lassen. Die gebundenen Gewürze entfernen. Die Suppe mit Pernod oder Nolly Prat, Safran, Salz und Pfeffer abschmecken und in vorgewärmte Teller anrichten.
Bouillabaisse ist vom Ursprung her ein klassisches Bauern- (Fischer) Gericht und wird in verschiedenen Varianten aus den vom Vortag übrigen Fischen zubereitet.

Variante:
Nach Belieben 200 bis 300 Gramm frische Miesmuscheln anstelle der Crevetten fünf Minuten vor Ende der Garzeit beifügen und mitpochieren, bis sie sich öffnen.

Für die Rouille zwei dicke Scheiben (das weiße) Baguette (oder Toast) in Wasser einweichen, ausdrücken. Mit einem roten, gerösteten und geschälten Peperoni, ein bis zwei Prisen Safran, drei Knoblauchzehen und Salz im Mixer pürieren. 100 ml Olivenöl nach und nach dazugießen (wie für eine Mayonnaise), bis die Sauce dick gebunden ist.
Zur Suppe servieren.

Tipp:
Einfacher geht's mit fertige Mayonnaise, durchgepreßtem Knoblauch, Peperoni, Cayenne, Zitronensaft, Safran und wenig Salz. Alles kurz aufmixen.

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Die Heimat

"Mich hat nun einmal das Leben in diesem Thüringen abgesetzt, und ich habe auch nie ernstlich versucht, mich zu rühren und den Umkreis meiner Geburtsheimat zu verlassen.

Ich hatte nie die Neigung!


Also scheint dieser Fleck Mitteleuropas wohl zu mir und ich zu ihm zu gehören.
Er scheint mich, und ich scheine ihn zu brauchen, und je älter ich werde, desto gewisser wird mir das."